Die Senfpflanze

Die Senfpflanze

Ursprünglich stammt die Senfpflanze aus Indien. Bei historischen Ausgrabungen wurden Anbaureste von Senf aus der Zeit 1800 v. Chr. gefunden. Nach Europa, speziell nach Rom, kam Senf im Jahr 100 n. Chr. Aus dieser Zeit ist ein Senfrezept erhalten. Senf ist somit älter als Pfeffer oder Chili und zählt mit Meerrettich zu den ersten scharfen Gewürzen in Europa.

Die Senfpflanze
Die Senfpflanze ist für Bienen eine reiche Bienenweide. Sie spendet Nektar und Pollen, wobei letzterer der Hauptnutzen für die Bienen ist. Senf wird oft mit Raps verwechselt.

Heute gibt es rund 30 Senfarten, die zur Gattung Brassicaceae (Kreuzblütengewächsen) gehören. Deshalb ist die Senfpflanze mit Grünkohl, Rosenkohl und Brokkoli verwandt. Für die Senfherstellung werden Schwarzer Senf (Brassica nigra) und Brauner Senf, Sareptasenf oder Rutenkohl (Brassica juncea) aber auch weißer Senf (Brassica alba) verwendet. Zudem wird Senf aus Gelbem Senf (Sinapis alba) hergestellt.

Wie sieht eine Senfpflanze aus?

Senf wird oft mit Raps verwechselt. Genau wie Raps bildet Senf einen kantigen, nach oben verzweigten Stiel mit rauen, eiförmigen gestielten Blättern und einer gelben Blüte mit vier Blütenblättern und sechs Staubblättern aus.

Was ist aber der Unterschied zwischen Raps und der Senfpflanze?

Die Senfpflanze Blütezeit reicht vom Spätsommer bis in den Herbst. Sie wetteifert mit der Buntfärbung der Bäume. Die gelben Rapsfelder aber blühen bereits im Frühjahr. Jede Senfblüte der Brassica ist zwittrig. Sie bestäubt sich selbst durch den Wind oder durch Insekten. Die Senfpflanze ist für Bienen eine reiche Bienenweide. Sie spendet Nektar und Pollen, wobei letzterer der Hauptnutzen für die Bienen ist.

Wie nutzt der Senf den Bienen?

Sie füttern damit, wenn andere Blumen bereits verblüht sind, ihre Winterbrut und legen einen Vorrat an. Weißer Senf Sinapis Alba ist auf die Bestäubung von Bienen angewiesen. Die Insekten verdoppeln den Ertrag, der allein durch die Windbestäubung erreicht wird. Die Senfsamen reifen in Schoten heran. Pro Schote werden je nach Senfsorte zwischen 4 – 15 Senfkörner ausgebildet.

Die wichtigsten Senfarten

  • Weißer Senf (Sinapis alba) wird allgemein als Gelber Senf bezeichnet. Der Stiel der Pflanze ist behaart und die leuchtend gelben Senfblüten duften ein wenig nach Vanille. Die schnabelförmigen Schoten sind 4,5 cm lang. In jeder Schote sitzen 4-8 Samen. Gelber Senf hat einen milden Geschmack. Von Weißem/Geben Senf werden die Senfkörner und die jungen Blätter verwendet.
  • Brauner Senf (Brassica Juncea), auch Rutenkohl, Rumänischer Senf und Sareptasenf wird als Indischer Senf oder Chinesischer Senf charakterisiert. Die Pflanze ist wie alle Senfarten einjährig und die in Trauben angeordneten blassgelben Senfblüten bilden schlanke, braune und rund 4,5 cm lange Schoten aus. Die Senfkörner haben ebenfalls eine schokoladenbraune bis rotbraune Farbe. Zur Verwendung kommen die Senfkörner und die jungen Blätter. Die Senfkörner haben eine antibiotische, wärmende und anregende Wirkung. Die jungen Blätter werden als Gemüse und Salat genossen. Senfsamen von Braunem Senf eignen sich für die Anzucht als Senf im Sprossenglas.
  • Schwarzer Senf (Brassica nigra) trägt manchmal die Bezeichnung „Senfkohl“. Eine Schwarzer Senf-Pflanze wächst stark verzweigt und die fiederförmigen Blätter können bis zu 15 cm lang werden. Aus den leuchtend gelben Senfblüten entwickeln sich vierkantige Schoten. In jeder Schote sitzen 4-10 dunkelbraune bis schwarze Samen, die von allen Senfarten am kleinsten und am schärfsten sind. Zu Verwendung kommen die Senfkörner, die jungen Blätter und die Blüten. Der Anbau von Schwarzem Senf lohnt sich maschinell nicht, da die Schoten sehr eng am Stängel sitzen. Die Senfart erkennen Sie an seinem auffälligen unbehaarten Stängel.

Wie groß wird eine Senfpflanze?

Die Größe der Senfpflanze ist von der Senfsorte abhängig. Schwarzer Senf kann bis zu zwei Meter hoch werden. Weißer Senf erreicht eine Höhe von 30 cm bis 70 cm und Brauner Senf wird 120 cm hoch.

Wo wächst die Senfpflanze?

Anbaugebiete der Senfpflanze sind gemäßigte Klimazonen von Eurasien über die USA bis nach Argentinien, denn die Senfpflanze benötigt einen kurzen, aber warmen Sommer. Seit kurzem wird Senf auch wieder in Mitteleuropa angebaut und wächst als wilder Senf als Unkraut.

Senf als Gründüngung
Die Senfpflanze benötigt gemäßigte Klimazonen von Eurasien über die USA bis nach Argentinien. Ein kurzer, aber warmer Sommer, ist wichtig. Senf ist einjährig und nicht winterhart. Oft wird Senf als Gründünger angebaut. Die Wurzel hinterlässt einen aufgelockerten, feinkrümligen Boden und die Pflanzenteile verrotten beim Umgaben als Humus.

Wo wird Senf aktuell angebaut?

Hauptanbaugebiete für industriellen Senf sind Frankreich, Kanada, Finnland und die Niederlande. Der Senf Anbau kann nahezu in jedem Garten, auch als Gründünger, erfolgen. Senf ist eine anspruchslose Pflanze, die an einem nährstoffreichen Standort über die gesamte Vegetationszeit nicht zusätzlich gedüngt werden muss. Der Boden für Senf Pflanzen sollte kalkhaltig und humos sein. Senf ist einjährig, nicht winterhart.

Die Senfpflanze als Dünger?

Ja, denn beim Verrotten auf dem Beet oder im Kompost werden die gespeicherten Nährstoffe wieder an den Boden abgegeben. Deshalb eignet sich Senf als Gründüngung, denn die Wurzel hinterlässt einen aufgelockerten, feinkrümligen Boden und die Pflanzenteile verrotten beim Umgaben als Humus. Senf kann in Mischkultur mit fast allen andern Gemüsesorten angebaut werden, nur nicht mit Brokkoli, Blumenkohl und anderen Kreuzblütlern verwandt. Ein Anbau mit Kresse, Radieschen oder Rettich sollte vermieden werden und auch erst nach 4 Jahren wieder am gleichen Standort erfolgen, um Krankheiten zu vermeiden.